Team Global Express, ehemals TOLL Logistics Company, ist das drittgrößte Unternehmen in der australischen Logistikbranche. Es betreibt Lagerhäuser in allen australischen Bundesstaaten und bearbeitet täglich rund 10.000 Abhol- und Lieferaufträge von einem Lager in NSW/Sydney aus. Das Unternehmen nutzt eine maßgeschneiderte, webbasierte Anwendung für die Verwaltung aller Transportaufträge.

Die 1C:Enterprise-Plattform in Verbindung mit dem vom 1Ci-Partner IronLogic entwickelten Logistikmodul wurde eingeführt, um die Fracht täglich automatisch an die Fahrer zu verteilen. Die Lösung wurde auf der 1C:Enterprise BSP-Konfiguration mit automatischem Import der Aufträge in die 1C:Enterprise-Plattform über eine FTP-Verbindung entwickelt. 

In diesem Artikel werden wir einige Details des neuen Workflows erläutern und aufzeigen, wie die Integration der 1C:Enterprise-Plattform die Ressourcenzuweisung und die Terminplanung optimiert und den Prozess der Auftragsverwaltung und -verteilung rationalisiert hat. 

Import und Überprüfung eingehender Daten

Der neue Arbeitsablauf beginnt mit einem automatischen Datenimport in die 1C:Enterprise-Plattform, wo die Daten, einschließlich GPS-Koordinaten und Adressen, mit den ursprünglichen Informationen abgeglichen werden. Die 1C:Enterprise-Plattform überwacht kontinuierlich einen bestimmten FTP-Ordner auf neue Dateien und verarbeitet und prüft die Daten automatisch. Abweichungen bei den GPS-Koordinaten, die einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, werden zur manuellen Überprüfung gekennzeichnet, wobei alle Koordinaten auf einer Karte innerhalb der Plattform angezeigt werden können.


Der Prozess des Datenimports

Nach Behebung aller Probleme werden die korrigierten Daten in 1C:Enterprise importiert. Diese Daten enthalten Auftragszeiträume und besondere Anforderungen, wie z. B. Kühlung oder Umgang mit gefährlichen Gütern, und gewährleisten die richtige Zuweisung von Fahrzeugen und Fahrern, um die spezifischen Anforderungen jedes Auftrags zu erfüllen.

Clusterisierung von Aufträgen

Um das hohe Frachtaufkommen zu bewältigen, setzt das System künstliche Intelligenz (KI) ein, um die Aufträge auf der Grundlage von Faktoren wie früheren Liefer- und Abholzeiten sowie der Auftragsdichte in verschiedenen Stadtteilen in verschiedene Cluster einzuteilen. Während des Importprozesses werden zwei Instanzen in 1C:Enterprise erstellt:

  • einen Transportauftrag, der alle Auftragsinformationen aus der Excel-Datei enthält, und 

  • ein Informationsregister, in dem wichtige Details wie Liefer-/Abholdaten, Vororte, Gesamtgewicht, Anzahl der Artikel und die für jeden Vorort benötigte Servicezeit festgehalten werden. Dieses Register kann Abholungen und Lieferungen auch visuell auf einer Karte darstellen, mit roten Punkten für Abholungen und blauen für Lieferungen.


Diese Karte zeigt die Zustellungen und Abholungen innerhalb eines Vororts für den jeweiligen Tag. Rote Punkte stehen für Abholungen, blaue Punkte für Lieferungen.

Der Cluster-Berechnungsprozess gruppiert die Zonen automatisch, indem er die tatsächlichen Fahrzeiten zwischen den zentralen Standorten und die Anzahl der Sendungen in jedem Vorort berücksichtigt. Anstatt sich auf exakte Zustell- und Abholpunkte zu konzentrieren, konsolidiert das System die Sendungen innerhalb der Zustellbezirke, was die Berechnungen vereinfacht und die Anzahl der erforderlichen Koordinaten erheblich reduziert. 

Dieser Ansatz verbessert die Berechnungsgeschwindigkeit und ermöglicht verschiedene Visualisierungen von Clustern, darunter Karten, Heatmaps, Diagramme, Dendrogramme und Tabellen.

Zeitplan und Routenberechnung

Das System führt zunächst eine grobe Berechnung der Fahrpläne der Fahrer in den verschiedenen Gebieten durch und schätzt die Zeit, die die Fahrer in jedem Vorort für Lieferungen und Abholungen benötigen. Sobald die ungefähren Liefer- und Abholzeiten feststehen, erstellt das System automatisch genaue Routen für die Fahrer. 

Es wird ein Dokument „Transportauftrag“ erstellt, das alle relevanten Informationen enthält und auch auf einer Karte angezeigt werden kann. Die Routenberechnung kann durch die Auswahl mehrerer Aufträge in „Transportaufträge“ oder durch die Verarbeitung großer Datenmengen in zwei Schritten erfolgen: Zunächst werden die Aufträge zu einem zentralen Punkt mit ungefähren Servicezeiten gruppiert, anschließend erfolgt die genaue Routenberechnung.

Das System ermöglicht die Einbeziehung verschiedener Randbedingungen wie Auftragszeitrahmen, Pausen der Fahrer, fahrzeugspezifische Anforderungen und Kapazitätsgrenzen der Fahrzeuge. Die Arbeits- und Pausenzeiten der Fahrer können einfach über eine Gantt-Diagramm-Ansicht konfiguriert werden, in der Anpassungen durch Ziehen des Zeitbalkens oder über das Menü des Fahrers vorgenommen werden.


Routendetails werden auf der Karte dargestellt

Die endgültige Lösung enthält eine Zusammenfassung jeder Route mit detaillierten Ansichten im Tabellenformat, einer geografischen Karte und einer Gantt-Diagramm-Visualisierung.

Verteilung von Aufträgen

Die Aufträge werden an die mobilen Geräte der Fahrer (iOS und Android) verteilt, mit automatischer Rückmeldung der Fahrer, die Bilder des Zustellungsnachweises, Unterschriften und Kommentare enthält.


Ein Beispiel für eine Route innerhalb eines bestimmten Manifests

Das System organisiert die Aufträge in Manifesten, d. h. in Gruppen von Aufträgen und Vororten, die die Fahrer anfahren müssen. Diese Manifeste können in einem speziellen Fenster des Manifest-Formulars angezeigt werden, in dem sowohl die Liste der Aufträge und Vororte als auch eine visuelle Darstellung auf einer Karte verfügbar ist.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration von 1C:Enterprise in die Logistikabläufe von Team Global Express die Effizienz und Genauigkeit der Auftragsverwaltung und -verteilung erheblich verbessert hat. 

Durch automatisierten Datenimport, intelligente Auftragscluster und präzise Zeitplan- und Routenberechnung hat das System den gesamten Logistikprozess vom Auftragseingang bis zur Auslieferung rationalisiert. Die Möglichkeit, Routen zu visualisieren, den Fortschritt in Echtzeit zu überwachen und das Feedback der Fahrer einzubeziehen, hat den Arbeitsablauf weiter optimiert und gewährleistet, dass Team Global Express die komplexen Anforderungen der Logistikbranche erfüllen kann.